Das Moordörper Nüst ist fast wie mein zweites Zuhause
Neslihan Özkan, Sozialassistentin im Moordörper Nüst
Seit 2010 arbeitet Neslihan Öskan in der LEiLA. Sie lernte die Lebenshilfe als Schülerin in ihrer Ausbildung zur Sozialassistentin kennen. Ihr Lehrer vermittelte Ihr einen Platz für die Praxistage im Tiddeltopp Aurich. Nach dem erfolgreichen Abschluss zur Sozialassistentin wollte sie zunächst ein wenig Berufserfahrung sammeln und bewarb sich bei der Krippe Lüttje Filapper, die 2010 als erste integrative Krippe im Landkreis ihre Türen öffnete. Aber dort hat es nicht geklappt, jedoch meldetet sich die Moordorfer Einrichtung bei Nessi, wie alle sie nennen, und fragte an, ob sie sich eine Tätigkeit dort vorstellen könne.
Sie hospitierte, es gefiel Nessi und Nessi gefiel den Kolleg*innen und sie blieb.
„Ich war am Anfang sehr aufgeregt und zurückhaltend. Besonders den Kindern mit Beeinträchtigungen gegenüber hatte ich zunächst Berührungsängste. Es war toll, wie mich die Kolleginnen so nach und nach an diese Arbeit herangeführten. Ich habe im Moordörper Nüst viel Selbstbewusstsein bekommen und fühle mich richtig wohl hier. Es ist fast wie ein zweites Zuhause.
Nessi heiratete und 2016 kam Ihr erstes Kind zur Welt. Nach der Erziehungszeit stieg sie wieder ein. Sie hatte Sorge evtl. die Kita wechseln zu müssen, aber es wurden stimmige Dienstzeiten gefunden. 2020 kam dann ein Mädchen. Und 2022 kamen die Leitung des Moordörper Nüst Gunda Uffen und Nessi fast zeitgleich auf den Gedanken, dass sie schon früher wieder einsteigen könnte, als ursprünglich geplant. Seitdem ist Nessi wieder fest im Team und Gunda schätzt ihre Arbeit: „Nessi bringt durch ihren kulturellen Hintergrund einen anderen Blick ein. Ich habe dadurch gelernt nicht alles mit meinen deutschen Maßstäben zu messen. Vor allem hinterfrage ich dadurch mehr, warum manche Dinge zu Missverständnissen führen.“
Auf die Frage, warum so wenig Mitarbeiter*innen mit Migrationshintergrund den Weg in die Lebenshilfe-Kitas finden, sagt sie: „So richtig verstehe ich es nicht, weil der Umgang mit Kindern in unserer Kultur so selbstverständlich ist. Aber ich sehe auch, dass in den städtischen Einrichtungen mehr Migrant*innen arbeiten. Vielleicht ist es ähnlich wie es bei mir am Anfang ging, dass es mehr Berührungsängste mit behinderten Kindern gibt.“
Wir freuen uns auf jeden Fall, dass das bei Nessi nicht mehr der Fall ist!